Seit 2015 sind wir Hausärzte in Visselhövede, 9 Jahre nehmen wir nun unseren Versorgungsauftrag wahr. Zeit für eine Bilanz - vor den nächsten 9 Jahren.

2483 Patienten vertrauen uns Tag für Tag, Jahr für Jahr. Zusammen mit dem von uns zu bestreitenden Notdienst, 24 Stunden am Tag, jeden Tag, 365 Tage im Jahr. Damit liegen wir etwas über der durchschnittlichen Fallzahl der Hausärzte in Niedersachsen mit ca. 800, bezogen auf ein Quartal = 3 Monate.

Die Zahlen sind ungenau, siehe Anmerkungen. Wir können nur das erfassen, was wir abrechnen dürfen. Hausärzte in Deutschland dürfen viele Leistungen und Arbeitsstunden kostenlos erbringen. Das nennt der Staat Versorgungssicherheit für die Bevölkerung. Für viele Leistungen steht kein Geld zur Verfügung. Hausärzte wissen das, bevor sie diesen Beruf wählen.

Selbst wenn ein Hausarzt akut erkrankt und keinen Vertreter für den Kassenärztlichen Notdienst findet, was immer schwieriger wird - denn viele der jungen Kollegen wollen diesen Job nicht mehr übernehmen - muss er diesen Dienst bei Strafandrohung versehen. Das bedingt die vom Staat erzwungene Versorgungssicherheit für die kassenärztlich versicherte Bevölkerung. Hausärzte wissen das, bevor sie diesen Beruf wählen -  denn sie haften grundsätzlich mit ihrer Gesundheit und manchmal sogar mit ihren Leben für diese ärztliche Versorgungssicherheit der Kassenpatienten.

• 49121 [neunundvierzigtausendeinhunderteinundzwanzig] Patienteneinzelfälle haben wir in 8 Jahren in unserer Praxis bedient.
• 330940 [dreihundertdreißigtausendneunhundertvierzig] Patienten-Einzel-Leistungen - mindestens - haben wir erbracht, soweit uns das von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen zurückgespiegelt wurde.
• 21000 [einundzwanzigtausend] Haus- und Mitbesuche haben wir durchgeführt.
• 5800 [fünftausendachthundert] psychologische Kriseninterventionen waren nötig. Wir dürfen allerdings nur 2 Gespräche pro 3 Monate pro Patient abrechnen. Gespräche darüber hinaus müssen wir per Gesetz kostenlos erbringen, egal wie oft der Patient unsere Hilfe benötigt. Diese Gespräche können wir daher hier nicht auswerten. Das nennt man Versorgungssicherheit.
•  36000 [sechsunddreißigtausend] Patientengespräche in schwierigen Krankheitsfällen wurden erbracht, soweit wir das der KVN melden können. Gesetzlich sind wir zu folgendem Vorgehen verpflichtet: Wenn wir 100 Gespräche bei schweren Krankheiten führen und abrechnen, müssen wir Hausärzte zwingend weitere 100 Gespräche in schwierigen Lebenslagen kostenlos erbringen, bevor wir, Ihre Hausärzte erneut Gespräche abrechnen dürfen. Daher sind viele Gespräche statistisch nicht erfasst. Gespräche bei gesetzlich "einfachen" Krankheiten wie Gallenkolik, Nierenbeckenentzündung, Lungenentzündung, Durchfall und Schnupfen, Rücken- und Kopfschmerzen sind grundsätzlich kostenfrei zu erbringen und statistisch daher auch nicht erfassbar, genauso wie alle Telefongespräche grundsätzlich kostenfrei zu erbringen sind und daher auch nicht erfasst sind. Der Behandlungs-Mehraufwand für Patienten mit chronischen Erkrankungen muss grundsätzlich 1 Jahr kostenlos erbracht werden, bevor eine Abrechnung dafür durch die gesetzlichen Kassen erlaubt ist. Wir nennen das Versorgungssicherheit.
  
•  6145 [sechstausendeinhundertfünfundvierzig] Laboruntersuchungen, soweit diese honoriert werden, können hier dargestellt werden.
  
• 5900 [fünftausendneunhundert] Impfungen haben wir durchgeführt. Es könnten mehr sein, aber die Impfskepsis hat sich seit Corona massiv erhöht.
• 48694 [achtundvierzigtausendsechshundertvierundneunzig] mal haben uns Patienten mindestens 1-mal in der Praxis aufgesucht, aus unterschiedlichsten Gründen.
• 57369 [siebenundfünfzigtausenddreihundertneunundsechzig] Behandlungen haben wir bei chronisch schwerkranker Patienten durchgeführt, mit steigender Tendenz.
• ??? Blutabnahmen. Nicht erfassbar, da kostenlos zu erbringen. Keine Abrechnungsziffer, keine Statistik.
• ??? EKG Untersuchungen: Nicht erfassbar, da kostenlos zu erbringen. Keine Abrechnungsziffer, keine Statistik.
• ??? Fäden entfernen: Nicht erfassbar, da kostenlos zu erbringen. Keine Abrechnungsziffer, keine Statistik.
• ??? Klammernähte entfernen: Nicht erfassbar, da kostenlos zu erbringen. Keine Abrechnungsziffer, keine Statistik.
• ??? kleinere Verbände: Nicht erfassbar, da kostenlos zu erbringen. Keine Abrechnungsziffer, keine Statistik.
• ??? Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen: Nicht erfassbar da kostenlos zu erbringen. Keine Abrechnungsziffer, keine Statistik.
• ??? Impfbescheinigungen u.a: Nicht erfassbar, da kostenlos zu erbringen. Keine Abrechnungsziffer, keine Statistik.
• etc.

Wir freuen uns immer über diese positiven Bewertungen. Sie bestätigen uns darin, genau so weiterzumachen. Vielen Dank.

Wo Licht ist, da ist aber auch Schatten. Selbst wir müssen uns manchmal eingestehen, dass wir Kunden, die mit sich, ihrer Arbeitssituation, finanziellen Gegebenheiten, Partnerschaftsproblemen und dem Leben im allgemeinen unzufrieden sind - eben nie werden  zufriedenstellen können. Diesen bleibt aber immerhin das erleichternde Ventil eines unpersönlichen Internets, den Überdruck, der auf der Seele lastet, mit entsprechenden Frustbewertungen, ungestört und unbehelligt abzulassen.

nachdem man eine halbe Stunde in der Warteschleife gewartet .....ich gehe da lieber zu anderen Ärzten da ich mit so etwas nicht antue........ Mega unfreundlich.......kann ich nur abraten .........eine Meldung bei der Krankenkasse ist bereits erfolgt, ansonsten kann ich jedem nur davon abraten............Keine kompetente Beratung. Da gehe ich nie wieder hin.........

Wir sind Profis genug, diesen Kunden-Frust auszuhalten. Das ist unser Job. Unserer Tür steht - trotz dieser öffentlichen Beleidigungen - auch diesen Seelen weiterhin offen. Auch das ist unser Job. Die positiven Feedbacks bestärken und unterstützen uns dabei.

Leider hat, besonders seid "Corona", die körperliche und verbale Gewalt gegen uns Ärzte und das Praxis-Team, im Vergleich zu den Jahren davor,  massiv zugenommen.  Das ist unerfreulich und macht unsere Arbeit nicht leichter.

Die positiven Feedbacks und wir meinen da nicht nur die im Internet, helfen uns dabei, weiterzumachen. Auch dafür bedanken wir uns.

Ihre Hausärztin Sabine Koch-Seeanner, Dr. med. Jörg Seeanner und das gesamte Team.

Leider helfen diese positiven Feedbacks nicht mehr, junge Ärzte für den Hausarztberuf zu begeistern.